Ich atme - es atmet mich
Dieser Vergleich schafft für mich den Bogen über die gesamte Magie der Dualität in der wir uns befinden und die sich im Atem und Atmen spiegelt. Das unbewußte geschieht mit uns ohne das wir etwas tun müssen und wir können Schritt für Schritt immer mehr ins Bewusstsein holen und wachsen. Keines der beiden ist richtig oder falsch und dennoch spüren wir wenn es an der Zeit ist den nächsten Schritt zu machen. Bewusst.
Durch diese Verbundenheit, diese einfache Präsenz des Atem wird ein perönliches Gefühl der Verbundenheit in allen Lebensbereiche wach und neue Möglichkeiten erscheinen. Dies bringt auf natürliche Art und Weise die Themen Beziehungen, Ernährung, körperliche-, geistige und seelische Fitness, Natur und Umwelt, Energiebewusstsein, eigene Interessen und Talente und vieles mehr zur Durchleuchtung. Das feine am Atem ist, er lässt Sie mit vielen Ideen und einem Gefühl der konkreten nächsten Schritte zurück die man selbst dann zumeist eh genau kennt und bei ehrlicher Betrachtung bereits erwarten konnte.
Wolfgang Steiner
Der Atem begleitet Sie, vom ersten bis zum letzten Atemzug, ihres ganzes Leben lang. Als Baby kommen Sie zur Welt und atmen auf natürliche Art in verbundener Form, das heisst zwischen Ein und Ausatem ist keine Pause. Sie atmen ganz von alleine so, gesteuert von einem ganz alten Teil unseres Stammhirnes, dem Atemzentrum. Im Grunde findet hier eine chemische Zusammensetzungsanalyse des CO2 Spiegels statt, welche den Impuls zum Einatmen gibt. Dieses Einatmen ist immer ein aktiver Vorgang von vielen, sich zusammenziehenden Muskeln. Das Ausatmen ist in Ruhe hingegen ein passiver Vorgang der ganz von selbst durch sich entspannende Muskeln funktioniert.
Eine Balance zwischen angespannter Einatmung und entspannter Ausatmung ist hier als wichtiger Ausgleich zu beobachten. Stress wird grundsätzlich als wichtige Phase gesehen um das aktive Leben zu meistern. Dem muss allerdings immer eine Phase zum verarbeiten, und so zu einem entspannten Grundzustand, folgen. Geschieht dies nicht kommt es zu einer sogenannten Kronifizierung von Stress. Diese bindet im Körper Energie, welche ihnen mit der Zeit mehr und mehr fehlt. Sichtbar ist dies in der Atmung in dem sie schnell und flach bleibt und die Ausatmung sich nicht selbst überlassen werden kann. Letztendlich können Sie selbst im Schlaf keine Entspannung finden. Das Gefühl von Enge und Kurzatmigkeit und damit Erschöpfung sind die Folge. Diese Erschöpfung kann auch als Grundlage, für im Alter sich häufende Erkrankungen gesehen werden. Es kommt zu einer stetig anhaltenden Reduzierung des Atemvolumens und damit der zur Verfügung stehenden Lebensenergie. Diese Energie wieder zugänglich zu machen ist im wesentlichen das Geheimnis der Atemtherapie. Auch bei aktiven Meditionen wird dies genutzt. In beiden Fällen geschieht dieser Zugang bewusst über den Atem. Ohne das Sie willentlich atmen müssen können Sie dies, in einem bestimmten Rahmen, über ihre Atmung auch willentlich steuern. Dieser Mechanismus ist der Weg um mit ihrem Körper, ihrem Geist und ihrer Seele bewusst in Verbindung kommen. So kommen Sie auch mit unbewusst gespeicherten Energien in Verbindung, welche Sie dann lösen können.
Sie atmen bei 12-18 Atemzügen pro Minute zwischen 17000-26000 mal pro Tag. So können Sie sich gut vorstellen das bereits eine geringe Änderung der Atemtiefe eine bemerkliche Auswirkung auf die, ihnen zur Verfügung stehende Energie mit sich bringt. Zum einen wenn sich ihr Atemvolumen reduziert jedoch aber auch wenn sich dieses wieder erhöht und weitet. Diverse Atemschulen und Meditationstechniken kommen auf diese Art und Weise mit unserem Unterbewusstsein in Verbindung. Heutige wissenschaftliche Methoden können bereits nachweisen, dass diese Verbindung mit bewusstem Atmen und Meditation direkte Auswirkungen auf unser Gehirn und deren Steuerungsmechanismen und Hormone hat und sich nicht nur energetisch sondern auch physisch auswirkt. So verändert sich zum Beispiel die Amygdala, zu deutsch Mandelkern, welche das Angstzentrum im Gehirn darstellt, in ihrer Größe. Bei Angststörungen zum Beispiel ist diese größer ausgeprägt und bei regelmäßiger Praxis von Atemübungen und Meditation wird sie kleiner. Die Größe entspricht tatsächlich wie viel Angst Sie erleben und so sind zum Beispiel Panik Attacken und vielen anderen Angststörungen eine direkte Auswirkung davon. So kann man auch Asthma als Angststörung sehen, da bei einem erlebten Anfall die Angst vor einem Anfall bereits so viel Stress erzeugen kann sodaß ein Anfall ausgelöst werden kann.
Demnach haben Sie über den Atem Einfluss auf Bereiche, welche ihnen sonst nicht willentlich zugänglich sind, die sich jedoch durch ihre Erfahungen unbewusst verändern und sich so an die Summe all ihrer Erfahrungen anpassen. Diese nehmem hingegen direkt Einfluss auf ihr Handeln und ihre Lebensqualität.
Wenn nun ihre gebundene Energie frei wird, können Sie beobachten, dass dadurch das Imunsystem angeregt und gestärkt und die Selbstheilungskräfte aktiviert werden. Sie fühlen sich verbunden und nehmen sicherer und offener am Leben teil. In alten Kulturen wird der Atem auch als wesentlicher Schlüssel für Gesundheit auf allen Ebenen beschrieben.
Zu diesem Thema gibt es mitlerweile eine Vielzahl an Literatur. Ich möchte hier ein Werk herausstreichen, welches viele dieser Werke zusammenfasst und darüber hinaus einen Überblick über viele dieser Werke gibt mit Hinweisen auf Titeln und Autoren. Dieses Buch ist ein therapeutisches Fachbuch, welches den Spagat schafft neben der fachlich präzisen Form auch gut lesbar und verständlich für den interessierten Laien zu sein.
"Handbuch der Atemtherapie" von Dr. Wilfried Ehrmann erschienen im Param-Verlag
Alle Inhalt dieses Buches werden mit freundlicher Genehmigung des Autors abgebildet.
Verfielfältigung und Kopien können nur nach vorgehender Rücksprache mit dem Autor erfolgen.
Im März 2018 habe ich im Internet in verschiedenen Zusammenhängen Clemens Arvay, einen österreichischen Biologen der mehrere Bücher geschrieben hat, gefunden. Unter anderem schreibt er in seinem Bestseller "Der Biophilia Effekt" auch darüber wie das menschliche Immunsystem auf die Einwirkung der Natur reagiert, ja sogar mit ihr kommuniziert und sowohl aktiviert als auch gestärkt wird. Auf einer biochemischen Basis tauschen sich Organismen aus und führen, primär über die sogenannten Terpene, regelrecht komplexen Austausch über, für ihr Überleben und Dasein, wichtige Inhalte. Dieser Austausch findet zum größten Tei über unsere Atmung statt.
Mich hat das Thema sehr angesprochen, da ich mit vorliebe mit Gruppen aber auch mit EinzelklientInnen in die Natur gehe um durchzuatmen und die anstehenden Themen zu erörtern. Seither weiss ich, dass es viel mehr ist das uns hier zu gute kommt als geglaubt und verstehe warum mir das so zusagt und ich dies intuitiv mache.
Aus diesem Grund möchte ich auch dieses Buch hier empfehlen und mit einer Leseprobe anführen.
"Der Biophilia Effekt" von Clemens Arvay erchienen im edition a-Verlag
Alle Inhalt dieses Buches werden mit freundlicher Genehmigung des Autors und des Verlages abgebildet.
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